Wahnsinn, was hier so ab geht...,
die Vorfreude auf den ersten Tag am neuen Hausgewässer war ja kaum mehr zu beschreiben, selbst in der Nacht war nicht an Schlaf zu denken.
0700 Tagwache, schreit der Wecker und dass am Wochenende. Egal, raus aus den Federn, erstmal die Hunde versorgen. Morgenrunde im Bademantel mit verschlafenen Blick und zerzaustem Haar, dann wieder hinauf, gleich darauf Papi für die zwei Mädels machen. Kurz mal durchatmen, TV an und was läuft an so einem Sonntagmorgen, klar FLW Bass Major Tour aus Amerika besser kann der Tag ja kaum beginnen.
Motivation war ja eh schon zum spüren nun ist es ja schon überirdisch.
0830 Aufbruch ins Ungewisse. Irgendwo im Nirgendwo.
Am Parkplatz angekommen nach sehr kurzer Fahrt und was sehen meine Äugeln hier, der ganze Platz ist voll. Ich hoffte mal, dass das alles nur Sonntagswanderer sind und keine Angler. Dass wer ja die Naturkatastrophe schlecht hin.
Minimales Gepäck für den langen Wandertag, ordentliche 2,5 km bis zum ersten markierten Platz was ich mir in langer Heimarbeit Abends am PC über Google Earth angesehen und markiert habe.
Nach gefühlter Ewigkeit endlich am Platz angekommen und ich muss schon sagen, so was haut einen echt vom Hocker wenn die Erwartungen mehr als übertroffen werden.
Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen. Ich musste einfach meinen Gummi gleich mal Richtung Horizont pfeffern. Trotz für mich eh schon sehr schwer gewählten Jigkopf ( 18 Gramm ) bekam ich keinen Grundkontakt.
Das machte mich nach dem ersten Wurf schon misstrauisch, wie soll ich hier nur denn meine Karpfen Montagen zum Liegen bekommen.
Egal, zweiter Wurf, diesmal etwas näher an die Uferkante heran und siehe da obwohl auch hier die Strömung nicht gerade ohne ist, bekam ich zaghaft immer wieder ein kleines "Tok" in der Rute zu spüren. Gott sei dank, dachte ich mir. 10 Würfe später die erste Ernüchterung, Hänger und zwar bombenfest in der Steinpackung. Egal, die Angelindustrie soll ja auch etwas davon haben. Somit war der Abriss vorprogrammiert. Dazu gleich mal einen Platzwechsel vollzogen. Das war ja nicht der einzige Spot den ich mir auf Google Earth angesehen habe und ich wollte ja an diesem Tag alle Spots abklappern.
Erster Spot check. Sieht schon mal sehr viel versprechend aus, doch ganz zu frieden bin ich dann doch nicht etwas zu wenig Deckung, das Unterholz hier ist sehr dünn und man sieht mich leicht, dass will ich so gut wie es geht vermeiden.
Der zweite Spot ist ca. 300 Meter flussabwärts. Laut GPS stehe ich genau davor, nur ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Diese scheiß Dornenbüsche, wie ich diese hasse, alle paar Meter bohrt sich irgendetwas in mein Fleisch. Ich komme mir vor wie in Vietnam und Charly, lauert an jeder Ecke, nur das hier nicht die Vietnamesen sind sondern jede menge Gehölz das sticht. Ich dachte nur, und hier willst du fischen! Jedes mal auf allen Vieren durchs dichte Unterholz kämpfen um nur zu deinem Angelplatz zukommen. Toll da hast du dir was vorgenommen, nach 10 Minuten Kampf durchs Unterholz, konnte ich mich schon gar nicht mehr orientieren. Alles um mich herum verschmilzt zu Einem, eigentlich genau das was ich will. Tarnung ist ja alles, so unauffällig wie möglich.
Plötzlich lag ich da und nun siehe da hier verläuft doch ein Weg rechts und links von mir. Zwar immer noch nicht als solche erkennbar, aber immer hin konnte man fast aufrecht gehen.
Super ich glaube jetzt bin ich auf dem richtigen Weg und das GPS zeigt auch an, dass ich nur mehr wenige Meter von meinem Ziel entfernt bin.
Und das was meine verzückten Augen hier sehen, ist wahrlich ein Traum in Grün, ein Miniplatz gerade mal so groß das man die Liege hinstellen kann, genau mein Ding.
Das Tolle daran dieser Weg verbindet Platz 2 u.3 und ist keine 20 Meter von einander entfernt.
Ich habe mein Tackle gleich am Platz liegen gelassen, denn ich musste ganz schnell zum 3 Platz und auch hier war es kaum in Worte zufassen. Sprachlos wie Ostern und Weihnachten zusammen an einem Tag.
Überhäuft von Geschenken der Natur. Hier fühle ich mich wohl in mitten der Metropole Wiens in der Natur und mit diesem Ausblick verabschiede ich mich bis zum nächsten Mal.
@ all Tight Lines
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